Der Rübezahl hot mer an Brief geschrieba,
a läßt euch schien grissa – a is noch drieba.
A will asu lange drieba blein,
wie noch a poar Schläsinger durte sein.
Viel war ju zwoar – schreibt er – jitzt nimme lus,
ma säg lauter fremde Gesichter blus,
und wällt man amol mit Menscha sprecha,
do müßt ma sich rehn die Zunge zerbrecha.
Man fängts immer wieder ganz ärschlich oan,
un stotts „Gun Tag“ müßt ma jitz »Schindobbre“ son.
Die Barge, schreibt a, die stiehn noch do,
wie ei aler Zeit, asu hoch und blo.
Und guckt man über die Schniekuppe naus,
do sitt als noch asu wie suste aus.
Do liega die Felder ei aler Frische,
die Städtla, die Dörfer, die Wiesa, die Püsche.
Do sitt man die Teiche, die Windmühlhügel,
die ruta Dächer, die weißa Giebel.
Die Stroaßa mit Kerschbeema eigesehmt,
die Waberdarfla, kleen und vertrehmt.
Und ob und zu wieht ne weiße Foahne
en lange Rauch vu der Eisenboahne.
Do leit moncher Keerchhof, mit Rusa, mit ruta,
wu beisomma ruhn eure lieba Tuta.
Und liega se gleich holb vergassa durt:
Die sein doch derheeme, die brauchta nich furt!
War im Web nicht zu finden. Verfasst sicherlich von einem Schlesien – Flüchtling…
Gefunden als Zettel in einem der ca. 10 Schlesien – Bücher, die von Bernd – Arwed und Inge Richter verfasst wurden. Man hört sie im „Bergkrach“!
Uns hat als kleine Kinder Lenchen Döring (Schneuza) das Gedicht in schlesischer Mundart beigebracht, dass wir es bei Geburtstagen unserer Mutter aufsagen konnten…